Zur Person
Mein Name ist Karin Budde und ich bin im Februar 1964 in Friesoythe im schönen Norddeutschland geboren.
Seit 1993 lebe ich in Berlin.
Schulbildung und Ausbildung
Nach der Realschule absolvierte ich 1980 – 1983 eine Ausbildung zur Bürokauffrau und arbeitete im Anschluss 3 1⁄2 Jahre in diesem Beruf. Nach der Bürotätigkeit ging ich zum Oldenburg-Kolleg und legte über den zweiten Bildungsweg das Abitur ab.
Anschließend ließ ich mich zur Ergotherapeutin umschulen. Dann zog ich 1993 nach Berlin und arbeitete insgesamt 14 Jahre als Ergotherapeutin bei der Tagesförderstätte der Spastikerhilfe Berlin e. G.
Familie
Auf Grund der Geburt meines Sohnes Tarik im Dezember 1994 gab es eine dreijährige Unterbrechung des Arbeits- verhältnisses durch den Erziehungsurlaub. In der überwiegenden Zeit war ich alleinerziehend.
Glaube
Die Hinwendung zum Glauben ist mir sehr wichtig. Aus meiner Religiösität und Spiritualität ziehe ich Kraft und den nötigen Halt für die Herausforderungen des Lebens. Das Leben ist für mich ein Geschenk Gottes.
Ausstieg aus der Arbeitswelt
Vor einigen Jahren musste ich aus gesundheitlichen Gründen, auf Grund meines Handicaps als kleinwüchsiger Mensch, die Tätigkeit als Ergotherapeutin aufgeben und erhalte seitdem eine Erwerbsminderungsrente.
Selbständigkeit
Nach Verlust meiner Arbeit habe ich mich im Laufe der Zeit neu orientiert. So entstand meine Idee eines Werkraumes für Mosaikgestaltung, die ich seit Juni 2013 umsetze.
Seitdem biete ich Workshops für Mosaikgestaltung und unterstützende Beratung in allen Lebensfragen an.
Hier, dort und anderswo…
Auffassung von Raumwirksamkeit …
Sich etwas “zu eigen” machen, bedeutet, es nicht nur zu gebrauchen, sondern es auch zu verändern und zu prägen. Dieses führt gleichzeitig zu einer Transformation vom gegenwärtigen Raum und deren Individuen. Der Aneignungsprozeß verändert beides.
Interesse für die Mosaikkunst
Mein Interesse dafür entdeckte ich bei Reisen durch Marokko.
Die Mosaikkunst bietet einen großen Gestaltungs- spielraum. Von kleineren Objekten (wie Schalen, Vasen, Untersetzer etc.) zu größeren Objekten (wie Tisch, Stuhl, Wand, Boden, Bildporträts etc.) gibt es viele Möglichkeiten. Mosaik ist ein uraltes Kunsthandwerk und hat sich stets gewandelt und weiterentwickelt. Aus der Zeit des 15. – 19. Jahrhunderts wurden Mosaikwerke „Gemälde für die Ewigkeit“ genannt.
Meine Inspiration
Gedanken von Bonhoeffer
Handeln: Wir haben stark in Gedanken gelebt und gemeint, es sei möglich, jede Tat vorher durch das Bedenken aller Möglichkeiten so zu sichern, dass sie dann ganz von selbst geschieht.
Erst zu spät haben wir gelernt, dass nicht der Gedanke, sondern die Verantwortungsbereitschaft der Ursprung der Tat ist.
Nicht die Welt aus den Angeln zu heben, sondern am gegebenen Ort das im Blick auf die Wirklichkeit Notwendige zu tun und dieses wirklich zu tun, kann die Aufgabe sein.
Schale im Topf

Ich, eine Schale, wurde in Safi geboren. Safi ist eine Stadt in Marokko, die bekannt ist für ihre Herstellung keramischer Gegenstände jeglicher Art wie z.B. Schalen, Vasen, Teller etc. die mit schönen Farb- und Motivlasuren überzogen werden.
Ein Tourist ersteigerte mich und so gelangte ich nach Deutschland, wo er mich verschenkte. Fortwährend benutzte die Beschenkte mich jeden Morgen als Milchkaffeeschale, den sie genüsslich aus mir trank. Dieses Ritual vollzog sich einige Jahre, Morgen für Morgen, bis eines abends ein Unglück geschah. An jenem Abend nahm eine andere Person der Beschenkten mich aus dem Schrank und stellte eine Avocadocreme in mir her. Hierbei rutschte ich vom Tisch und viel mitsamt der Creme zu Boden. Ich zerschmetterte in viele Teile und konnte fortwährend nicht mehr als Schale, und vor allem als Milchkaffeeschale, dienen.
Die Milchkaffeetrinkerin bedauerte das zutiefst. Die Avocadocreme konnte auch nicht mehr verzehrt werden. Ich, die Schale, sowie die Avocadocreme landeten im Mülleimer. Das war das jähe Ende meiner Existenz als Schale. Am nächsten Morgen war die Milchkaffeetrinkerin sehr traurig und verstand die Welt nicht mehr. Sie konnte ihren Milchkaffee nicht mehr aus mir trinken. Es war eine fürchterliche Vorstellung und voller Trauer nahm sie zwei, drei Teile von mir aus dem Mülleimer, die noch mit Avocadocreme beschmiert waren. In ihrem Schmerz überkam die Milchkaffeetrinkerin eine Blitzidee.
Aus dieser kaputten Schale mache ich einen Blumentopf. Sie nahm alle Teile von mir aus dem Mülleimer und wusch mich, die vielen Teile aus denen ich nun bestand, von der Avocadocreme rein und gestaltete mich mit anderen Keramiksteinen zusammen zu einem Blumentopf um. Nun bin ich sozusagen die Schale im Topf.
Ich diene zwar nicht mehr als Milchkaffeeschale, aber als “Schale im Topf” habe ich einen neuen Glanz gefunden und fühle mich nun recht wohl. Seitdem trinkt die Milchkaffeetrinkerin wieder gerne ihren Milchkaffee, auch wenn es nicht mehr aus mir, der Schale aus Marokko, ist. Und die Hibiskus-Pflanze macht sich recht gut in dem Blumentopf mit der früheren Milchkaffeeschale.